Arme Schulen
Schlechtes Bildungsniveau macht sich breit
Deutschlands Schulen sind in einem traurigem Zustand: In oft baufälligen Gebäuden sollen Kinder und Jugendliche für das Leben lernen. Den Schulen fehlt das Geld zur Sanierung, weil Politiker Löcher in ihrem Finanzhaushalt stopfen wollen. Die marode Bausubstanz ist wie ein Symbol für den Gesamtzustand des deutschen Schulwesens.
Aus Kostengründen stellen die Bundesländer zu wenige Lehrer an. Die Folge sind nicht selten Riesenklassen mit weit über 30 Schülern. Das ist schlecht für das Lernklima, die Schüler sind abgelenkt.
Veraltete Ausstattung
Doch es wird weiter gespart an der Bildung. Ein Beispiel ist der naturwissenschaftliche Unterricht: Das Experimentiermaterial ist häufig völlig veraltet. Auch die Lehrpläne wurden zusammengestrichen, es bleibt immer weniger Platz für Experimente. So lassen sich wohl kaum Nachwuchs-Wissenschaftler ausbilden. Gibt es modernes Material wie zum Beispiel Laptops, zeigt sich ein anderes Problem: Wer lernt von wem? Denn deutsche Lehrer sind im Schnitt fast 50 Jahre alt und in einigen Bereichen nicht mehr auf dem neuesten Stand. Fortbildungen sind leider nur freiwillig.
Ebenfalls ein Stiefkind ist die Form der Wissensvermittlung. Werden wirklich einmal Experimente gemacht, so geschieht dies im althergebrachten Frontalunterricht, der die Schüler nicht einbezieht. So wird wenig Wissen vermittelt, was dazu führt, dass zu wenige Schulabgänger über ausreichende Kenntnisse in Naturwissenschaft und Technik verfügen. Dies stellt eine Gefahr für den Standort Deutschland dar, denn ein Großteil der Wirtschaftsleistung entsteht in technologisch orientierten Unternehmen.
Unterstes Bildungsniveau
Dringend gesucht werden auch qualifizierte Bewerber für eine Berufsausbildung. Leider gehört ein Viertel aller Jugendlichen in Deutschland zur so genannten Risikogruppe, dem untersten Bildungsniveau. Sie können kaum korrekt rechnen und fehlerfrei schreiben. Gleichzeitig steigen die Anforderungen in technischen Berufen, sie können so kaum noch erfüllt werden. Dabei bilden gerade die technischen Berufe das Rückgrat des Wirtschaftsstandortes Deutschland.
Schlechte Nachrichten kommen auch aus den Universitäten. Zu wenige Abiturienten trauen sich ein Studium in Natur- oder Ingenieurswissenschaften zu. Mangelnde Vorkenntnisse aus der Schule verschlimmern die Situation und bieten kaum ausreichende Basis für das künftige Studium. Von den wenigen Studenten sind auch noch viele überfordert: Etwa ein Drittel bricht das Studium vorzeitig ab. Will man das verändern, muss das Thema Schulbildung endlich ernst genommen werden.