Die Kriterien zur Auswahl eines Endlagers für radioaktive Abfälle sind begrenzt. 1999 rief die Bundesregierung einen Arbeitskreis Endlager ins Leben. Diesem gehörten 15 Wissenschaftler an, die nur wenig Bedenken gegen ein Endlager hatten. Eines muss aber sichergestellt sein: Aus dem Endlager darf kein Wasser fliessen, denn das wäre das einzige Schlupfloch für gefährliche Stoffe.
Ein relativ kleiner Teil der Abfälle ist hochradioaktiv, der Rest ist mittelradioaktiv. Problematisch ist das Verhalten der Abfallstoffe. Durch ihre Eigenzersetzung (Halbwertzeit) sind sie wärmeentwickelnd und äusserst langlebig. Plutonium hat beispielsweise eine Halbwertzeit von 24.000 Jahren, die Lebensdauer des Isotops Jod-129 beträgt 15,7 Millionen Jahre.
Das 250 Millionen Jahre alte Salzgestein des Salzstocks Gorleben bietet hier beste Voraussetzungen. Zum einen wird bei der Endlagerung von radioaktiven Stoffen durch ihre Eigenzersetzung eine Temperatur von ca. 200°C erreicht. Salz ist ein guter Wärmeleiter und so könnte der zur Verfügung stehende Raum mit Abfallstoffen dicht gepackt werden. Zudem hält Salz auch Temperaturen über 200°C aus, anders als Granit oder Ton.
Darüber hinaus verfügen Salze über Selbstheilungsprozesse. Unter Druck kompaktiert es sich und bildet so ein massives Gestein. Entstehende Risse heilen so von selber aus. Schlussendlich findet man in Salzstöcken den geringsten Wasseranteil.
Gorleben und Ahaus dienen derzeit als Zwischenlager. Eine Endlagerung muss noch gefunden werden. Und die Suche eilt. Das Ende für den radioaktiven Abfall ist zwar schon gesetzt - das letzte Atomkraftwerk soll 2021 vom Netz genommen werden. Doch der Abfall ist weiterhin vorhanden. Zudem dürfen seit Juli 2005 Brennstäbe nicht mehr zur Aufbereitung ins Ausland gegeben werden. Das bedeutet, das der Restmüll in 13 weiteren Zwischenlagern deponiert wird.