Es ist Frühling -
Zeit, den Teich auf das Jahr vorzubereiten




Trübe Brühe Gerade war Ostern und die wärmeren Temperaturen laden dazu ein, den Garten zu betreten und ein wenig am Teich zu verweilen. Beim ersten Blick wird klar: Hier wartet Arbeit! Die Gräser und Pflanzen müssen zurückgeschnitten werden. Dazu gleicht das Wasser im Teich einer recht trüben Brühe. Nun ist es Zeit, die im Herbst demontierten Geräte wieder einzusetzen.

Doch keine Sorge - die Arbeit, die man investiert erübrigt sich in aller Regel an einem Nachmittag. Die Mehrarbeit schafft man sich selber und nur in wenigen Fällen ist sie nötig. Viele Teichbesitzer wechseln zum Jahresbeginn das Wasser. Das ist wirklich nur dann sinnvoll, wenn die Fische ständig an der Oberfläche nach Luft schnappen und/oder es unangenehm modrig riecht. Einige nutzen zudem den Wasserwechsel, um den Teich "mal richtig sauber zu schrubben" oder rücken ihm gar mit schwerem Hochdruckgerät zu Leibe.

Aber genau das ist der falsche Ansatz. In der langen Zeit des Bestehens hat sich in dem Gewässer ein biologisches Gleichgewicht eingestellt. Durch viele Kleinstlebewesen wie Bakterien hat sich der Teichgrund zu einem eigenständigen biologischen Filter aufgebaut. Der pH-Wert, der Sauerstoff, das Kohlendioxid und andere Stoffe (bspw. auch Ammonium) befinden sich in einem guten, aber auch empfindlichen Gleichgewicht. Hat man im letzten Jahr noch schwerlich, aber erfolgreich, die Algen bekämft, so beginnt mit einer Saubermannaktion alles wieder von vorn.

Zunächst einmal wird das Filtersystem eingesetzt, denn es ist das wichtigste Gerät am Teich. Das SystemDas Material Und nun noch einmal zum System. Der mechanisch-biologische Filter enthält drei Kammern (linkes Bild). Der Clou dieses Systems ist, dass jede Kammer von unten nach oben durchflossen wird. Damit wird das maximale Filtervolumen durchströmt.
Und so funktioniert's: In der rechten Kammer befindet sich (unten im Bild) ein Fallrohr. Hier fliesst das Wasser über einen Schlauch von der Pumpe hinein und durchläuft, von unten nach oben die 1.Kammer. Über zwei Überlaufrohre fliesst es nun in die mittlere Kammer und wird dabei wieder, durch ein Rohrsystem, nach unten geleitet und fliesst somit wieder nach oben. Über weitere Überlaufrohre gelangt es nach dem gleichen Prinzip in die linke Kammer. Der Ablauf in Dieser befindet sich zwar unten, ist aber über ein Ablaufrohr nach oben gezogen. So wird diese Kammer ebenso von unten nach oben durchströmt.
In die Kammern werden nun die Filtermaterialien (Bild rechts) gegeben.

PlatzierungFiltermaterial Im linken Bild erkennt man die gefüllten Kammern. In die 1.Kammer werden die Filterschwammwürfel gefüllt. Sie dienen als mechanischer Grobfilter. Hier wird der gröbste Schmutz (z.B. Schlamm, Fadenalgen und Pflanzenreste) abgesondert (mechanische Reinigung). Diese Kammer ist zudem die Einzigste, die gesäubert werden darf! In die mittlere Kammer werden Kunststoff-Biokugeln gefüllt. Diese dienen der mechanisch-biologischen Reinigung. Zum einen brechen sie den Wasserstrom und erzeugen Verwirbelungen (Strudel). Schwebstoffe sinken so zu Boden. Zum anderen siedeln sich in den Kugeln und am Boden Bakterien an, die das Wasser zudem biologisch reinigen. In der 3.Kammer befindet sich ein feiner Aquarienkies. Dieser dient ausschliesslich der biologischen Reinigung. Die Kammern 2 und 3 dürfen nicht gereinigt werden! Hier würde man die nutzlichen Bakterien auswaschen, die zur Filterung ungemein wichtig sind.

Auffüllen Ist der Filter nun richtig platziert, so kann die Pumpe wieder in den Teich gesetzt und über den Schlauch mit dem Filter verbunden werden. Beim ersten Lauf ist nun noch darauf zu achten, dass das System dicht ist. Die Pumpe läuft jetzt 24 Stunden durch und wird nur zum Säubern des Filters abgeschaltet. Bei schlechtem Wetter bleiben die Luftsprudler noch 2-3 Wochen im Wasser und versorgen das Wasser mit Sauerstoff. Danach werden sie entfernt.

Zum Schluss wird der Teich noch mit Leitungswasser aufgefüllt. Dieses bringt zusätzlich Sauerstoff ins Wasser und man bewirkt (ähnlich wie bei Aquarien) einen Teilwasserwechsel. Der Teich gebraucht jetzt 2-3 Wochen um "einzufahren". Schon in Kurzer Zeit klart das Wasser auf. Und damit ist die Arbeit auch schon getan!